Im Rahmen eines mehrstündigen Firmenbesuchs im Werk Offstein der Südzucker AG hat sich der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler aus erster Hand über das Unternehmen und die aktuelle Situation auf dem Zuckermarkt informiert. Metzler, für den es der erste Besuch bei Südzucker war, dankte gleich zu Beginn VG-Bürgermeister Ralph Bothe für die Vermittlung und Vorbereitung des Gesprächstermins. Im Werk wurden die Gäste, zu denen auch Offsteins Ortsbürgermeister und VG-Beigeordneter Robert Kuhn zählte, von Werkleiter Klaus Schwab und dem Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates Franz-Rudolf Vogel herzlich begrüßt.
Anschließend erläuterte Vorstandsassistent Dr. Volker Proffen die geschichtliche Entwicklung der Südzucker AG und ihre heutige Bedeutung als weltweit größter Zuckerproduzent. Jan Metzler zeigte sich überrascht und beeindruckt von den vielfältigen Aktivitäten des Unternehmens, welches neben der Zuckererzeugung auch in vielen Sparten der Lebensmittelproduktion, der Bioenergiegewinnung und der Herstellung des zuckerfreien Süßstoffes Isomalt engagiert ist. Breiten Raum nahm die Erörterung der aktuellen Marktsituation und der weitreichenden Folgen des von der EU bereits beschlossenen Auslaufens der bewährten Zuckermarktordnung ein. Dabei brachten die Vertreter der Südzucker AG ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass sich nach dem Ende der Marktregulierung nicht nur die Importmärkte öffnen, sondern es dem Unternehmen auch ermöglicht wird, stärker in Drittmärkte zu exportieren. Das ganze Ausmaß der anstehenden Veränderungen und insbesondere die Auswirkungen auf das Unternehmensergebnis, die Entwicklung am Standort Offstein und den heimischen Zuckerrübenanbau könnten heute noch nicht abschließend beurteilt werden.
Werkleiter Klaus Schwab ging in seinem Vortrag speziell auf die Betriebsabläufe am Standort Offstein ein und erläuterte anhand eines Luftbildes des Betriebsgeländes anschaulich den Weg von der Rübe bis zum Endprodukt. Das Werk an der Grenze zwischen Pfalz und Rheinhessen zählt heute zu den größten Standorten der Südzucker AG und zu den wichtigsten Arbeitgebern der Region. Durch die permanente Investitionstätigkeit sowie die Beauftragung regionaler Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen ergibt sich eine enorme Wertschöpfung, die weit über die reine Gehaltssumme hinausgeht.
Erfreulich verlaufen war nach Einschätzung von Dr. Christian Lang, dem Vorsitzenden des Verbandes der hessisch-pfälzischen Zuckerrübenanbauer die Kampagne 2014. Durch den für die Rüben günstigen Witterungsverlauf hatte es eine Rekordernte im Einzugsbereich des Standortes Offstein gegeben. Allerdings sprach Dr. Lang auch die Probleme an, welche für die Transportgemeinschaften in der andauernden Sperrung der Autobahnausfahrt Worms und der anhaltenden Diskussion über weitere Straßensperrungen innerhalb der Stadt Worms bestanden hatten. Dr. Lang betonte, dass der Verband zu Kompromissen bereit sei und bereits alternative Routen genutzt würden, aber seitens der städtischen Entscheidungsträger auch anerkannt werden müsse, welche zusätzlichen Transportkosten in einer ohnehin schwierigen Wettbewerbssituation auf die Erzeuger durch die geplanten Maßnahmen zukämen. Gemeinsam mit anderen Akteuren wollen der Abgeordnete Metzler und Bürgermeister Bothe in dieser Angelegenheit das Gespräch mit der Stadt Worms suchen und haben ihre Vermittlung angeboten.
Da die Zeit nach den intensiven und für Jan Metzler auch sehr informativen Gesprächen nicht mehr für eine Werksbesichtigung ausreichte, sprach Klaus Schwab die Einladung aus, erneut ins Werk zu kommen, um den Produktions- und Verarbeitungsprozess hautnah erleben zu können. Eine Einladung, die der Abgeordnete gerne annehmen möchte.
