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CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner besucht Kaiser-Passage - Bürgergespräch im alevitischen Gemeindezentrum

Fünf Stunden hat sich CDU Landesvorsitzende Julia Klöckner bei ihrer Kreisbereisung Zeit genommen für die Wormser. In der Kaiser Passage diskutierte die Frau, die im Land Ministerpräsidentin Malu Dreyer ablösen will und auch stellvertretende Bundesvorsitzende der Union ist, mit Passanten, Geschäftsleuten und Center-Manager Jens Buschbauer. Beim anschließenden Bürgergespräch im Gemeindezentrum der Aleviten beantwortete sie vor 250 Menschen rund 20 Fragen, die sie aus der Menge gestellt bekam. Top-Themen waren Sicherheit und Lebensqualität im Alter.

 

„Ich bin gerne bei den Leuten unterwegs“, sagt Klöckner in der Kaiser-Passage. Der Kontakt vor Ort sei ihr wichtig, um Anregungen aus erster Hand für ihre Politik zu erfahren. Und dabei spielt Worms offenbar eine Rolle: Acht Mal war Klöckner allein seit letztem Jahr in der Nibelungenstadt. „Wenn Adolf Kessel und Jan Metzler sagen, ich soll nach Worms kommen, dann komme ich auch!“, meinte sie augenzwinkernd mit Blick auf den Wormser Landtags-  und den Wormser Bundestagsabgeordneten.

 

Klöckner lobte Kessel auch später beim Bürgergespräch: „Was wären wir im Landtag ohne ihn!“, meinte sie. Kessel, der auch Vorsitzender der Wormser CDU, integrationspolitischer Sprecher der Fraktion in Mainz und Vorsitzender der Arbeitnehmervertretung der CDU im Land ist, hat in diesen Tagen große Themen mit Klöckner gemeinsam anpacken können. So war er beispielsweise an Klöckners Seite bei der Pressekonferenz zum Flüchtlingsgipfel und saß mit Klöckner als Diskussionspartner im Podium beim „Praxisgespräch Mindestlohn“.

 

Klöckner sucht den direkten Draht zu den Wormsern – und Wormser suchen auch den Draht zu ihr. Eine Menschentraube erwartet Klöckner in der Kaiser Passage. Kaum, dass Centermanager Jens Buschbacher der CDU Landesvorsitzenden zur Begrüßung einen Blumenstrauß überreicht hat, werden Handys gezückt und Fotos geschossen. Ganz Mutige fragen nach „Selfies“. Als sich der Tross – darunter auch Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek, die Beigeordnete Petra Graen und der Fraktionsvorsitzende der Union im Stadtrat, Dr. Klaus Karlin – in Bewegung setzt, zieht das noch mehr Menschen an.

 

Julia Klöckner sorgt für gute Laune, schüttelt Hände, spricht mit Passanten, diskutiert in Geschäften mit Inhabern und Mitarbeitern. Sie herzt Kinder und mischt sich ein ins Kaffeekränzchen. Dabei geht es auch um harte politische Kost. Zuspruch erhält sie für ihren Vorstoß zum Burka-Verbot. Bei Sorgen wegen der von der SPD-erzwungenen Mindestlohn-Bürokratie fragt sie nach: „Stellen Sie mir das doch mal zusammen und mailen Sie es mir“.

 

Julia Klöckner erweist sich als schlagfertig. „Ich hab Sie irgendwo schon mal gesehen, im Fernsehen“, überlegt ein Mädchen und noch während es grübelt („ In einem Film?“), fällt der Freundin ein: „Nein, in den Nachrichten, mit Angie!“, woraufhin Klöckner lacht und sagt: „Merk dir eins: Wir sind von der CDU, und wir sind die Guten.“ Und als Klöckner zufällig vor einem Schaufenster mit dem großem Werbeschild „Knaller der Woche“ steht und CDU-Stadtratsmitglied Raimund Sürder sie darauf aufmerksam macht, antwortet sie lächelnd: „Na, das passt doch!“.

 

Im übervollen Gemeindezentrum der Aleviten berichtet Julia Klöckner von ihren Vorstellungen, was in der Landespolitik anders laufen sollte – vor allem aber hört sie zu, was ihr die Wormser zu sagen haben. Applaus braust auf, als Klöckner mehr Qualität in der Bildung fordert und eine Lanze für die Förderschulen und Berufsbildenden Schulen bricht. Klöckner fordert Inklusion „aber nicht mit der Brechstange“. Sie mahnt solide Finanzen im Land an, verlangt Entlastung der Kommunen, Aufstockung bei der Polizei und verteidigt die Mütterrente („wenn Banken gestützt werden, weil sie systemrelevant sind, sind Mütter allemal systemrelevant). Und Klöckner geht auch auf Themen ein, über die sie als Landespolitikerin getrost einen Bogen machen könnte, wie das „Haus am Dom“. Erstaunlich gut kennt sie sich in dem Thema aus, wägt ab, weist darauf hin, dass sich Politiker nicht in ein laufendes Rechtsverfahren einmischen können.

 

Adolf Kessel bedankte sich mit einem Blumenstrauß bei Heidelinde de Haas, die 20 Jahre lang Vorsitzende der Frauen Union war und dieses Amt nun abgegeben hat an Christine Bakac. Er lobte die gastgebende alevitische Gemeinde, die sehr gut integriert sei.