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Direkten Draht für schnelle Hilfe eingerichtet

Der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler und der Geschäftsführer des Jobcenters Worms , Claus Scherer, haben sich auf einen kontinuierlichen Dialog verständigt und einen direkten Draht eingerichtet, um in dringenden Fällen für schnelle Hilfe und pragmatische Lösungen sorgen zu können. „Zu uns kommen manchmal die gleichen Menschen mit den gleichen Sorgen“, fasste Metzler zusammen, mit Blick auf die eigene Bürgersprechstunde, die sehr gut nachgefragt sei. Scherer bekräftigte, auch mit Blick auf seine Mitarbeiter: „Es ist uns sehr gelegen an einer engen Zusammenarbeit“.

 

Außerdem will Metzler regelmäßig im Jobcenter den Dialog suchen und sich vor Ort in der Schönauer Straße informieren. 110 Mitarbeiter kümmern sich im Jobcenter um Menschen, die keine Arbeit haben. Im Kern geht es um 5500 „erwerbsfähige Leistungsbezieher“, wie es im Fachjargon heißt – Menschen, die keine Arbeit haben, obwohl sie noch nicht das Rentenalter erreicht haben und Geld vom Staat beziehen. „Diese Anzahl bleibt weitgehend konstant“, sagte Scherer – obwohl seine Teams ausgesprochen erfolgreich arbeiten. Die Vermittlungsquote liegt bei rund 25 Prozent, was über dem Bundesdurchschnitt liegt. 200 bis 250 Menschen werden am Tag im Jobcenter Worms betreut.

 

Scherer sagte, dass etwa ein Drittel dieser 5500 Menschen relativ gut vermittelt werden könne. Ein anderes Drittel stehe aber nach erfolgreicher Vermittlung bald wieder vor der Jobcenter-Tür. Diesen „Drehtür-Effekt“ gelte es zu durchbrechen. Beim übrigen Drittel - – Scherer bezifferte die Größenordnung auf immerhin 1800 Menschen in Worms – kämen mehrere Vermittlungshemmnisse zusammen, etwa geringe Qualifikation, hohes Alter, Krankheit oder Sucht. Diese Menschen kämen auf dem regulären Arbeitsmarkt nicht zurecht. Scherer sprach sich deshalb für einen staatlich geförderten zweiten oder dritten Arbeitsmarkt aus. Die strukturelle Arbeitslosigkeit habe in Worms, der einstigen Lederarbeiter-Stadt, auch historische Gründe. Es fehlten Arbeitsplätze für gering Qualifizierte.

 

Scherer wünschte sich für seine Einrichtung mehr Eigenverantwortung – mit Metzler besprach er auch Lösungen, damit sich Überschneidungen von Bund/Arbeitsagentur und Kommunen bei der Betreuung von Hartz-IV-Empfängern und von Langzeitarbeitslosen verringern. Metzler will diese Vorschläge auch nach Berlin mitnehmen. „Der Pragmatismus darf nicht auf der Strecke bleiben“, waren sich Metzler und Scherer einig.