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1. überregionaler Brückengipfel zur Diskussion um eine weitere Rheinquerung zwischen Mainz und Worms

Eine neue Brücke zwischen Mainz und Worms? Schon seit Jahrzehnten gibt es Überlegungen für eine weitere Rheinquerung. Gemeinsam mit dem Niersteiner Stadtbürgermeister Thomas Günther setzte der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler das Thema erneut auf die politische Agenda und lud Experten, Politiker und Bevölkerung zu einem überregionalen Brückengipfel nach Nierstein ein. „Tagtäglich gibt es Probleme mit dem hohen Verkehrsaufkommen rund um Nierstein und Oppenheim. Wir müssen verschiedene Lösungswege beleuchten, auch ein Brückenmodell gehört dazu“, fasste Jan Metzler die Ausgangssituation zusammen.

 

Entscheidenden Einfluss auf die neuerliche öffentliche Diskussion hatte Claus Uebel, Initiator der Online-Petition „Neubau einer Rheinbrücke“. Mit über 1000 gesammelten Unterschriften für einen Brückenneubau wandte sich der Oppenheimer im zurückliegenden Jahr an Jan Metzler. Dieser nahm die Petition zum Anlass, gemeinsam mit Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft der Diskussion ein öffentliches Forum – gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern – zu gewähren. Der Einladung folgten zahlreiche Fachleute, die das Für und Wider einer zusätzlichen Rheinquerung gegenüberstellten.

 

Bernhard Knoop, Wormser Dienststellenleiter des Landesbetriebes Mobilität, gab einen allgemeinen Überblick zu den Themen Straßenplanung, Brücken- und Ingenieurbau. Dr.-Ing. Matthias Weißbach, Abteilungsleiter für Konstruktiven Ingenieurbau der BUNG Ingenieure AG, stellte den im Auftrag der WGZ-Bank im Jahr 2000 erstellten Realisierungsvorschlag für eine Maut-finanzierte Rheinbrücke bei Nierstein vor. Die Gesichtspunkte im Hinblick auf das Thema Umwelt (Flora-Fauna-Habitat) beleuchteten Dipl.-Ing. Hubert Bruch und Dipl.-Umweltwiss. Daniel Heintz von der IGR AG. In einem letzten Impuls beschrieb Prof. Eur. Ing. Karl J. Waninger von der Hochschule Mainz die baubetriebliche Konzeption einer zweispurigen Straßenbrücke über den Rhein.

 

In einem ersten Zwischenfazit wurde festgehalten, dass vor allem das „Wann“ und „Wo“ für eine weitere Rheinquerung entscheidend sei, denn die drei bisherigen im Rhein-Main-Gebiet befindlichen Straßenbrücken über den Rhein sind regelmäßig überlastet. Einig waren sich während des Expertengesprächs alle, dass nur ein überparteiliches Vorgehen gemeinsam mit der hessischen Rheinseite sowie den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort zu einer Lösung führen kann.

 

In einer abschließenden öffentlichen Diskussion fanden sich hauptsächlich positive Rückmeldungen der ca. 60 anwesenden Bürgerinnen und Bürger. In einigen Statements wurden aber auch Ängste bzgl. eines Brückenneubaus geäußert: Entsteht durch eine weitere Rheinquerung zusätzliches Verkehrsaufkommen? Steigen etwas die Grundstückspreise? Einige von vielen Fragen, die es zukünftig zu klären gilt. Jan Metzler und Thomas Günther wollen gegen Ende des Jahres erneut zu einem Brückengipfel einladen – mit einer transparenten Beteiligung der Bevölkerung.