„Müssen jetzt gegensteuern“ – Metzler beklagt Fachkräftemangel

Diese Woche Haushaltsdebatte im Bundestag / CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert zusätzliche Mittel gegen Fachkräfteschwund / Strukturelle Probleme von Ausbildungsberufen bekämpfen

 

BERLIN/RHEINHESSEN. Derzeit sind rund 240.000 Stellen in Deutschland unbesetzt und immer mehr Unternehmen leiden unter dem Mangel an Fachkräften. In vielen Regionen Deutschlands können schon jetzt nicht mehr alle offenen Stellen mit geeignetem Personal besetzt werden.

 

Wenn es nach Jan Metzler und seinen Kollegen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion geht, sollen deshalb im neuen Bundeshaushalt für das kommende Jahr, der diese Woche im Bundestag diskutiert wird, zusätzliche Mittel für Maßnahmen gegen den voranschreitenden Fachkräfteschwund bereitgestellt werden. Im Rahmen der aktuellen Haushaltsdebatte wird seine Partei daher einen entsprechenden Änderungsantrag einbringen. „Wir wollen, dass das Haushaltsgesetz für das kommende Jahr diesem Problem gerecht wird. Leider reichen dafür die aktuell dafür eingeplanten Mittel nicht aus“, kritisiert der rheinhessische Wirtschaftspolitiker. 

 

„Fachkräftemangel für jeden spürbar“

 

Die Folgen des Fachkräftemangels sind auch in Rheinhessen und Rheinland-Pfalz überall zu spüren. So war nicht nur der Frankfurter Flughafen während der Sommerferien wegen Personalmangel überlastet. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger klagten in Metzlers Bürgersprechstunde über ausgefallene oder verpasste Flüge in den Urlaub. Auch viele Betriebe müssen ihre Geschäftszeiten einschränken, und Handwerker sind oft kaum zu erreichen. „Mehrere Monate auf einen Sanitätsinstallateur zu warten, ist in Deutschland inzwischen leider zur Normalität geworden“, weiß der Bundestagsabgeordnete. Und auch im Austausch mit den regionalen Unternehmen kommt das Thema Fachkräftemangel immer wieder auf. „Aus vielen Gesprächen im Wahlkreis wird deutlich, dass sich die Lage weiter zuspitzt. Unsere Unternehmen sind innovativ und bereit für die Zukunft, werden aber durch fehlendes Personal ausgebremst“. 

 

Strukturelle Probleme bekämpfen

 

Neben der Corona-Pandemie und dem demografischen Wandel wird der Arbeitsmarkt auch von strukturellen Problemen geplagt. Wenn es nach Metzler und seinen CDU-Wirtschaftskollegen geht, dann muss schnellstmöglich gegengesteuert werden. Deshalb hat die CDU/CSU-Fraktion diese Woche einen entsprechenden Änderungsantrag in der Haushaltsdebatte eingebracht. Danach sollen zusätzliche 234 Millionen Euro für den Kampf gegen den Fachkräftemangel bereitgestellt werden. Die Wirtschaftspolitiker der CDU sehen an verschiedenen Stellen konkreten Handlungsbedarf. Beispiel Handwerk: „Der Fachkräftemangel in Deutschland hat auch mit mangelnder Wertschätzung von Ausbildungsberufen zu tun“, so Metzler. „Dass sich im Handwerk gutes Geld verdienen lässt, ist längst kein Geheimnis mehr. Trotzdem entscheiden sich Jahr für Jahr immer mehr junge Menschen für ein Studium und gegen eine Ausbildung. Dieses Imageproblem müssen wir lösen“. Deswegen schlagen CDU und CSU vor, im neuen Bundeshaushalt 2023 finanzielle Mittel in Höhe von 50 Millionen Euro für eine gezielte Werbeoffensive für Ausbildungsberufe bereitzustellen. Eine weitere wichtige Stellschraube: Die Fördergelder für Fortbildungseinrichtungen sollen um knapp 34 Millionen Euro erhöht und eine Strategie zur Förderung von Mädchen und Frauen in naturwissenschaftlichen Berufsfeldern und dem Handwerk erarbeitet werden. „Mit den neuen Vorschlägen machen wir die Berufsfelder für Fachkräfte wieder attraktiv und stärken die Branchen gezielt“, ist Metzler überzeugt. Es müsse jetzt gehandelt werden, sonst entstehe über die kommenden Jahre ein noch viel größerer Schaden für die deutsche Wirtschaft.“