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MdB Jan Metzler und MdL Heinz-Hermann Schnabel: Unwürdiger Umgang mit Metro-Mitarbeitern in Alzey

Nachdem bekannt wurde, dass die Metro AG das Shared Service Center in Alzey schließen und die Arbeitsplätze verlagern wird, kamen der Betriebsrat am Standort mit dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler und dem Landtagsvizepräsidenten Heinz-Herman Schnabel zu einem kurzfristigen Termin zusammen. Besonders über den Umgang mit den langjährigen Mitarbeitern zeigten sich die Politiker höchst betroffen.

 

"Der Betrieb wird geschlossen", so lautete nach Aussage der Betriebsratsvorsitzenden Barbara Schulze der erste und fast einzige Satz der Geschäftsleitung vergangene Woche. Dabei hatte vor drei Jahren der Vorstand der Metro eine Verlagerung noch weit von sich gewiesen und vor Weihnachten sogar von einer Stärkung des Standorts gesprochen. Ausschlaggebend soll wohl nun ein Papier eines Unternehmensberaters gewesen sein, dass die Verlagerung von Tätigkeiten nach Polen und Indien aus wirtschaftlichen Gründen empfiehlt.

 

„Wenn man im persönlichen Gespräch mit den Mitgliedern des Alzeyer Betriebsrates hört, wie hier mit den betroffenen Beschäftigten umgegangen wurde, macht einen das sprachlos“, bescheinigen Jan Metzler und Heinz-Herman Schnabel einhellig.

 

Beim gemeinsamen Termin berichtete Frau Schulze über die Ereignisse der letzten Tage: wie man am Freitag telefonisch über den Besuch der Geschäftsführung informiert wurde und Montags drauf nicht viel kam, eben ausschließlich der Hammerschlag, dass der Standort dicht gemacht wird. Das Gleiche wurde dann anschließend auf einer außerordentlichen Personalversammlung verkündet. Die Mitarbeiter waren fassungslos.

 

Die Nachfrage Metzlers, mit welchen Entscheidungsgründen die Geschäftsführung die Schließung rechtfertige, wurde nur mit ratlosem Kopfschütteln beantwortet: „Das ist es ja gerade, was uns so sprachlos macht: keine Zahlen, keine Beweggründe, nichts wurde genannt, wir hörten nur, der Standort wird verlagert, Schluß aus!“. Auch eine Zeitschiene wurde nicht genannt.

 

Viele der Mitarbeiter bangen nun um ihre Zukunft. „Die Betriebsratsarbeit gleicht zur Zeit einer Sozialarbeit. Die Kollegen kommen zu uns, berichten teilweise unter Tränen von ihren Ängsten und wir können ihnen leider dennoch nicht helfen, weil auch wir nicht mehr wissen“, so die Betriebsratsvorsitzende.

 

Seitens der Politik will man nun versuchen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die betroffenen Mitarbeiter zu unterstützen. „Unser Besuch ist nicht nur als aktives Bekenntnis für die Mitarbeiter und den Standort Alzey zu verstehen. Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten jedwede Unterstützung anbieten, die wir anbieten können“, lassen Metzler und Schnabel die Betriebsräte wissen.Deshalb wollen sich beide nun mit einem Brandbrief direkt an die Entscheidungsträger der Metro wenden und diesen unwürdigen Umgang anprangern. „Das dieser Standort geschlossen werden soll, ohne Rücksicht auf das seit Jahrzehnten gesammelte Know-How der Mitarbeiter, ist schlimm genug“, so Metzler. „Die Art und Weise aber, in welcher Form hier die Menschen vor den Kopf gestoßen wurden, ist nicht tragbar.“