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Metzler begrüßt 9000 Kilometer weit gereistes „Politik-Patenkind“

Rund 9000 Kilometer liegen zwischen dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler aus Rheinhessen und Ved Paranjpe, der aus der Nähe von San Francisco stammt. Eigentlich. Doch für zehn Monate ist diese Entfernung zu einem Katzensprung geschrumpft. Jüngst haben Ved, der sich Metzler mit „Ed“ vorstellt und den Ed „Jan“ nennen darf, sogar direkt nebeneinander gesessen und rund zwei Stunden miteinander sprechen können in Metzlers Wahlkreisbüro.

 

Der Grund: Für zehn Monate ist der 18jährige Ed Gastschüler in Alzey. Und während dieser Zeit ist er gewissermaßen das Politik-Patenkind von Metzler. Denn Eds Besuch steht im Zeichen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms, einem gemeinsamem Programm des Deutschen Bundestages und des US-Kongresses. Jedes Jahr haben Schülerinnen und Schüler sowie junge Berufstätige die Möglichkeit mit einem Stipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Zeitgleich sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Bei seinem Besuch wurde Ed begleitet von Benedict Nonnenmacher, dem 15jährigen Sohn der Gastfamilie aus Alzey, bei der er für zehn Monate lebt, sowie von Frau Janzen, die den Austausch für die Organisation GIVE e.V.  hier in der Region in die Wege geleitet hat und Ed während seines Aufenthaltes begleitet.

 

Ed geht, ebenso wie Benedict, auf das Gymnasium Römer-Kastell in Alzey. Erst drei Monate bevor Ed nach Alzey kam, hatte dieser begonnen Deutsch zu lernen. Trotzdem konnte er nun schon mit Metzler ziemlich flüssig über Politik-Systeme, über Ehrenamt und Wahlbeteiligung diskutieren. Außerdem berichtete Ed über schillernde Eindrücke seines Aufenthalts in Deutschland. Metzler lud sein „Patenkind“ auch in den Bundestag nach Berlin ein. Vieles wollte Ed wissen. Eine Antwort gefiel ihm besonders: Auf die Frage nach einem Beispiel, wie ein Bundestagsabgeordneter den Menschen im Wahlkreis helfen kann, antwortete Metzler: „Es gibt für jedes Problem eine Telefonnummer - und ich will ganz viele Telefonnummern sammeln“. Aber auch der Abgeordnete stellte Fragen an Ed. „Gab es denn etwas, wo du dich ganz besonders umstellen musstest?“, wollte Metzler wissen. Und Ed fiel dazu als erstes ein, dass hierzulande sonntags die Geschäfte geschlossen sind. Positiv seien ihm hingegen die öffentlichen Verkehrsmittel aufgefallen – jedenfalls teilweise: „Es fahren mehr Züge als in den USA auch in kleinere Dörfer“, lobte Ed. Die vielgepriesene deutsche Pünktlichkeit habe er bei der Bahn allerdings nicht feststellen können. Und eines wollte er unbedingt loswerden bei „Patenonkel“ Metzler: „In Oklahoma gibt es einen Senator, James Lankford, der sieht ganz ähnlich aus wie du“.

 

Eine Antwort zeigte, wie sehr Ed die Volkerstadt schon jetzt ans Herz gewachsen ist. Er berichtete darüber, wie er in Alzey in dieser Saison den ersten Schnee gesehen hatte und –ganz früh morgens als noch alle schliefen – nach draußen gestürmt war, um die weiße Pracht in vollen Zügen zu erleben. Schnee habe er zwar von Urlauben her schon gekannt, „diesmal aber war’s ja direkt zuhause, vor der eigenen Haustür!“.

 

Bundesweit befinden sich 50 Austauschschüler über die Organisation GIVE in Gastfamilien, wie I. Janzen berichtete. „Neue Gastfamilien werden immer gesucht“. Die wichtigste Voraussetzung laute: „Haben Sie ein offenes Herz und  eine offene Tür “.

 

INFO: Etliche 16 bis 18jährige Schülerinnen und Schüler verschiedener Nationalitäten suchen noch Gastfamilien. Infos unter Telefon 06221/389350 oder unter 06733/ 961074.