„Junge Unternehmer in Rheinhessen – Stark auf dem Land“, davon ist der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler überzeugt und wirbt für mehr Mut zur Selbstständigkeit in ländlichen Regionen. Als Jungunternehmer in die große Stadt ziehen und gründen ist eine Variante. Dass es auch anders geht, zeigt Jörn Butterfass, Gründer des Labors „Keller Oenolab GmbH“ für Wein- und Sektanalytik in Dexheim. Davon konnte sich Metzler nun bei einem Firmenbesuch persönlich überzeugen.
Für Jan Metzler ist klar: Die Gründer-Szene ist kein reines Großstadtphänomen. „Unternehmertum, gerade unter jungen Leuten, gehört zu Rheinhessen. Das zeigt zum Beispiel auch die Vielzahl an Jungwinzerinnen und Jungwinzern in der Region.“ Dass junge Rheinhessen auch in anderen Bereichen Mut und Gründergeist beweisen, davon konnte Metzler sich nun bei einem Firmenbesuch in der Verbandsgemeinde Rhein-Selz überzeugen.
Zwei Jahre ist es jetzt her, dass der Dexheimer Jörn Butterfass hier das Labor „Keller Oenolab GmbH“ für Wein- und Sektanalytik als 100%ige Tochter der Max F. Keller GmbH in seiner Heimatgemeinde aufgebaut hat. Der Diplom-Ingenieur für Weinbau und Oenologie war Anfang 30 als er sich entschied seine Anstellung im öffentlichen Dienst gegen die Selbstständigkeit einzutauschen. Ein riskanter Schritt, der mittlerweile Früchte trägt: „Der Kundenstamm wächst und reicht von Rheinhessen über den Mittelrhein bis an die Mosel.“, freut sich Butterfass, dessenAlltag von Analysen der angelieferten Weine und der Beratung der Winzer geprägt ist. „Wären mir die zwei Testjahre nicht geglückt, wäre das Labor wieder eingestampft worden. Keller hätte als Geldgeber seine Investitionen verloren und ich würde ohne Job dastehen.“, fügt er hinzu.
Jörn Butterfass ist ein Musterbeispiel eines Jungunternehmers, der es wagt, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen – und das auf dem Land. Für Metzler kein Widerspruch, denn „die Gründungs-Bedingungen haben sich über die Jahre deutlich verbessert“. So fördere der Bund beispielsweise über Gründer-Fonds und -Kredite junge Unternehmen. Auch das Thema Wagniskapital sei in Deutschland kein Fremdwort mehr.
Besonders auch der Wandel in der Kommunikation begünstige die Selbstständigkeit auf dem Land, sodass die Entfernung zum Kunden nicht mehr ausschlaggebend ist: „In dringenden Fragen berate ich die Winzer auch gerne mal schnell und unkompliziert über WhatsApp“, lacht Butterfass.