Auf Initiative von Jan Metzler hat der Präsident des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Norbert Lammert am Freitag einen Abstecher ins „Café L“ der Wormser Lebenshilfe gemacht. Dort konnte er sich überzeugen, wie facettenreich die gemeinnützige Gesellschaft in Worms und wie bundesweit einzigartig das Kunstprojekt atelierblau ist.
Auf Bundesebene ist Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert ein gern gesehener Gast der Lebenshilfe; zuletzt beim Parlamentarischen Abend in Berlin. Sicherlich ein Grund, warum er sich über den Vorschlag Jan Metzlers freute, vor seinem Festvortrag anlässlich des 800-jährigen Bestehens des Dominikanerordens in der Pauluskirche, im „Café L“ vorbeizuschauen – einem lokalen Projekt der Lebenshilfe.
Die Gastronomie des „Café L“ mitten in der Wormser Fußgängerzone ist vor drei Jahren eröffnet worden und wird seither in einem gemeinsamen Kraftakt von Menschen mit und ohne Behinderung betrieben. Das „L“ im Namen steht dabei unter anderem auch für „Lebensart“. Die Wormser waren 2013 dankbar, dass die Lebenshilfe das Gebäude des ehemaligen Traditions-Cafés „Lott“ übernommen hatte. „Das war seinerzeit eine Institution“, weiß auch Jan Metzler Bundestagspräsident Lammert von Enkeltreffen mit seiner Oma im „Lott“ zu berichten.
Das heutige „Café L“ ist für Metzler ein „besonderer Ort der Herzlichkeit“. Nicht zuletzt deshalb, weil hier Kunst ausgestellt ist, die dem atelierblau entstammt. Dieses Kunstprojekt des renommierten Künstlers Horst Rettig lässt geistig und psychisch beeinträchtigte Menschen ihre Begabungen und Neigungen ausleben. „Das steigert das Selbstwertgefühl unserer Künstler enorm“, lobten der erste Vorsitzende der Lebenshilfe, Ulrich Granseyer und Wilfried Noll, Ehrenvorsitzender und Träger des Bundesverdienstkreuzes, die Arbeit Rettigs. Der ergänzte, dass eine solch künstlerisch hochwertige Arbeit Menschen mit Behinderung oftmals gar nicht zugetraut würde. Ein in Deutschland einzigartiges Projekt, zeigte sich Bundestagspräsident Lammert beeindruckt von dem Engagement und dankte Metzler für die Möglichkeit, das Café L, die Arbeit der Wormser Lebenshilfe und des atelierblau kennenzulernen.
Beim anschließenden Besuch des Lutherdenkmals zusammen mit Oberbürgermeister Michael Kissel, gab Pfarrerin Jutta Herbert Lammert einen Schnellkurs in Sachen Wormser Geschichte, ehe es für den Bundestagspräsidenten in die Pauluskirche ging, wo er seinen Festvortrag zum Thema „Demokratie wagen“ hielt.