Gabsheim kann zwei Alleinstellungsmerkmale in Rheinhessen für sich in Anspruch nehmen, die dicht nebeneinander liegen. Doch nur auf eines davon sind die Gabsheimer auch wirklich stolz, während sie auf das andere liebend gerne verzichten würden: Durch Gabsheim verläuft der geografische Mittelpunkt Rheinhessens. Doch direkt daneben, neben dem eigens dafür angelegten Mittelpunktplatz, schlängelt sich auf rund drei Kilometern ein außergewöhnlich desolates Teilstück der Landesstraße 430, das sich von Gabsheim aus Richtung Anschlussstelle Biebelnheim zieht. „Dies ist wohl das schlechteste Stück Landesstraße, das es in Rheinhessen gibt“, vermutet der Gabsheimer Ortsbürgermeister Christian Geier.
Der Ortschef zählt eine Reihe von Mängeln auf: „Die marode L430 ist so schmal, dass kaum zwei größere Fahrzeuge problemlos aneinander vorbeikommen“, was ein Gefahrenpotenzial darstelle. Hinzu komme, dass vor allem entlang der Straßenränder lange und tiefe Schlaglöcher verlaufen, was es noch schwieriger mache, bei Gegenverkehr auszuweichen. „Die L 430 ist in diesem Abschnitt eine Buckelpiste“, fasst Geier zusammen. Er will, dass sich dies endlich ändert und hat drei starke Partner an seine Seite geholt: den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler, den finanzpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Gerd Schreiner, und den VG-Bürgermeister Markus Conrad. Bei einem Vor-Ort-Termin erhielt der Ortschef von allen drei Politikern Rückendeckung. „Das Problem ist erkannt und nicht neu – es muss nun endlich angepackt werden!“, meinte Jan Metzler.
Gerd Schreiner, der die Strecke selbst abgefahren ist, sagte, dieser Abschnitt entspreche längst nicht mehr den Ansprüchen, die man heute an eine Landesstraße stelle. „Es ist ein Paradebeispiel für Schrott“. Gleichzeitig stellte Schreiner einen Lösungsansatz vor: „Die CDU Fraktion kämpft im Landtag gegen den Infrastruktur-Investitionsstau, den die Landesregierung in Rheinland-Pfalz seit Jahren vor sich her schiebt“. Derzeit gebe es einen neuen Vorstoß der Union: „Wir fordern im Landtag eine Offensive zur Sanierung von Straßen“, erklärte Schreiner. Die CDU will, dass das Land Rheinland-Pfalz im Doppelhaushalt 2017/18 insgesamt 44,5 Millionen Euro zusätzlich bereit stellt zur Sanierung maroder Straßen, die in der Verantwortung des Landes liegen.
VG Bürgermeister Markus Conrad sagte, eine Sanierung des L 430-Abschnitts als Landesstraße sei die optimale Lösung. „Entscheidend ist letztlich, dass die Schäden behoben werden.“ Was aber, wenn sich die Landesregierung sträubt, die Straße als Landesstraße auszubauen? Auch für diesen Fall wollen die Politiker die Gemeinde absichern. Geier und Conrad haben einen Plan B: „Notfalls kämpfen wir dafür, dass die Straße zur Kreisstraße umgewidmet und als solche ausgebaut wird“. Gerd Schreiner erklärte, dass ein Ausbau als Kreisstraße mit geringeren Auflagen bei der Sanierung verbunden sei – dennoch sei das Land auch dann nicht aus der Pflicht, Sanierungskosten zu tragen. Schreiner: „Eine Straße darf nur dann umgewidmet werden, wenn sie in einem einwandfreien Zustand übergeben wird.“ Dass nun zeitnah etwas passiert, dafür wollen sich Schreiner und Metzler einsetzen.