„Industriestrompreis muss schnell kommen“

MdB Jan Metzler: Wettbewerbsfähigkeit stärken und Arbeitsplätze sichern / „Regierung soll Wahlversprechen halten“

RHEINHESSEN/ BERLIN Der rheinhessische Bundestagsabgeordnete Jan Metzler macht sich für einen konkurrenzfähigen Industriestrompreis stark. „Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie stärken und Arbeitsplätze sichern“, sagt er und macht deutlich, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Wahlkampf einen Industriestrompreis von vier Cent je Kilowattstunde versprochen habe. Wirtschaftsminister Habeck (Grüne) stelle nun bis zu zwölf Cent in den Raum und kopple dies an den Ausbau erneuerbarer Energien. „Dann aber würde der Industriestrompreis erst in vielen Jahren zum Tragen kommen“, sagt Metzler.

 

Er drängt darauf, hier schnell wieder auf Augenhöhe mit anderen Ländern zu kommen. Andernfalls würden für immer mehr Unternehmen Standortverlagerungen attraktiv. Gerade das aber könne, global gesehen, auch der Umwelt schaden: „Denn in vielen Ländern, die für die Industrie als Ausweg infrage kommen, wird CO2-intensiver produziert als bei uns in Deutschland“.

Auch in früheren Debatten im Bundestag hat sich Metzler für eine Entlastung der Wirtschaft von hohen Energiekosten ausgesprochen, um die Innovationsbereitschaft der Unternehmen zu fördern. Seit letztem Monat drängt Metzler ganz besonders auf das Tempo: Die Innovationsbereitschaft sinke und Spitzenunternehmen investierten vermehrt im Ausland, warnt er. Hohe Strompreise am Standort belasteten nicht nur energieintensive Branchen wie Stahl- oder Chemie, sie träfen praktisch jede Industriesparte.

 

Die meisten Unternehmen in Rheinhessen seien zwar bisher besser durch die Krise gekommen als befürchtet. Doch noch immer müssten zu viele von der Substanz leben. Ende Februar kostete die Kilowattstunde für die Industrie in Deutschland 40,1 Cent. Die bisherigen Entlastungen helfen laut Metzler zu wenig und dämpfen den Effekt nur. „Der Industriestrompreis muss schnell kommen.“