· 

Zuhören, Ärmel hochkrempeln, anpacken

Einen ganzen Tag lang führt VG-Chef Maximilian Abstein (rechts) den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler durch die Gemarkung.  Foto: Manuela Bach/VG Eich
Einen ganzen Tag lang führt VG-Chef Maximilian Abstein (rechts) den Bundestagsabgeordneten Jan Metzler durch die Gemarkung. Foto: Manuela Bach/VG Eich

 

MdB Jan Metzler mit VG-Bürgermeister Maximilian Abstein unterwegs in der Verbandsgemeinde Eich

 

 

Ob im Naturschutz, bei Infrastruktur-Projekten oder mit Vorzeige-Unternehmen – die VG Eich kann vielfältig glänzen. Und trotzdem zeigte VG-Bürgermeister Maximilian Abstein dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler nicht nur die Glanzstücke seiner Verbandsgemeinde. Einen ganzen Tag lang führte der VG-Chef den Abgeordneten durch die Gemarkung. „Mir geht es darum, auch die Projekte zu zeigen, bei denen es die Chance gibt, dass uns Jan Metzler helfen kann“, erklärte Abstein. 

 

Und Metzler? Der krempelte die Ärmel hoch. Der Abgeordnete hörte zu, fragte nach, schrieb mit. „Ich sehe mich in meinem Wahlkreis als Dienstleister“, sagt er und konnte eines zumindest sofort zusichern: „Ich werde in Berlin bei den zuständigen Stellen nachhören und dort, wo es nur irgendwie möglich ist, die nötigen Kontakte herstellen!“ 

 

Sehr hilfreich könnte Metzlers Netzwerk für eine Lösung beim Mettenheimer Bahnhof sein. Wie kann der Bahnübergang dort sicherer gemacht werden? Darüber dachten Abstein und Metzler gemeinsam mit Ortsbürgermeister Wilfried Eichner auch vor Ort nach. „Die Mettenheimer wünschen sich hier schon lange eine Unterführung“, sagte Eichner. Der Abgeordnete will nun in Erfahrung bringen, ob es eine Möglichkeit gibt, bei der der Bund eine Finanzierung erleichtert. 

 

„Respekt!“, sagte Metzler, als Abstein ihn durch die Dörrlache führte, die unter Naturschutz steht, und erklärte: „Wir planen, das Gebiet noch weiter zu renaturieren“. Im VG Haushalt waren die Investitionskosten hierzu im Januar mit 150.000 Euro beziffert. Abstein zeigte Metzler jedoch auch den Tümpel, den im Frühjahr ein Umweltsünder fast vollständig, rund 2,50 Meter tief, mit Bauschutt und Abfall verfüllt hat. „Das hat den Lebensraum mehrerer streng geschützter Tierarten zerstört“, ärgert sich Abstein. Metzler pflichtete ihm bei: „Illegal Müll zu entsorgen ist kein Kavaliersdelikt – schon gar nicht in einem Naturschutzgebiet!“ 

 

Anerkennende Worte fand der Abgeordnete, der selbst gelernter Winzer ist, im Alsheimer Weingut Rappenhof. Wie Metzler erfuhr, werden dort bereits seit 1604 Reben angebaut und Weine gepflegt. Regelmäßig erhält der Rappenhof hohe Auszeichnungen. Eine Fachzeitschrift hat den Betrieb sogar schon zu den „besten Weingüter der Welt“ gezählt. Jungunternehmerin Elisabeht Muth – die angehende 13. Generation des Unternehmens – gab Metzler und Abstein einen Einblick darin, welches Potenzial, aber auch welche Probleme ein Generationenwechsel in einem solchen Traditionsbetrieb mit sich bringt. Auch die Coronakrise war ein Thema.

 

Der Gimbsheimer Ortsbürgermeister Matthias Klös informierte Metzler vor Ort über die Verkehrssituation an der B9: Die Einmündung bei Gimbsheim zur L 437 gilt als jene im Wonnegau, an der mit Abstand die häufigsten Unfälle passieren – allein in den Jahren 2016 bis 2018 waren es 24. Eine Ampel soll nun Abhilfe schaffen. „So wie bisher kann es nicht bleiben!“, waren sich auch Metzler und Abstein einig. 10.000 Fahrzeuge pro Tag sind an dieser Stelle unterwegs auf der B9, 7.000 sind es an der L 437.

 

Als gute Lösung bewerteten Klös, Abstein und Metzler auch den Einsatz eines Security-Dienstes am Gimbsheimer Pfarrwiesensee. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Corona-Schutzmaßnahmen auch bei stärkerem Betrieb von den Gästen eingehalten werden. In Augenschein nahm Metzler zudem die Straße zur Fähre, wo der Angelverein Tempolimit 70 vorschlägt, sowie die Wochenendsiedlung am Eicher See.

 

Ein besonders großes Lob hatte Metzler für Ralf Kunz vom gleichnamigen Agrarhandel in Eich. Das Unternehmen gilt als einer der größten Kartoffel- und Zwiebellieferanten der Region. Nach einem Großbrand vor zwei Jahren sah es zunächst jedoch ganz und gar nicht mehr danach aus: Ein Schaden von fünf Millionen Euro war entstanden und der Betrieb musste zwei Monate komplett still stehen. Inzwischen kann Ralf Kunz aufatmen. Der Betrieb hat sich erholt. Und Kunz hat sogar zusätzlich investiert, hat erweitern und modernisieren können. Entstanden sind neue Hallen und ein moderner Umschlagplatz. Wie Kunz ausführte, lässt sich nun noch viel stärker als zuvor auf Produkte aus der Region fokussieren. „Hier wurde eine Krise als Chance genutzt“, sagte Metzler, „das ist vorbildlich!“

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0