· 

Enkeltrick: Jan Metzler stellt Anfrage an Bundesinnenministerium „Betrüger nutzen Corona-Zeit“ / Metzler greift Hinweise von Bürgern auf

 

 Sie gehen mit großer Raffinesse vor: Betrüger, die ihre Opfer am Telefon, im Internet oder an der Haustür um ihr Geld bringen. Und das auch in Rheinhessen. Bürgerinnen und Bürger hatten dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler in den letzten Wochen und Monaten vermehrt von Trickbetrügern berichtet. „Kriminelle nutzen die Corona-Zeit jetzt offenbar besonders für ihre perfiden Maschen aus“, warnt Metzler.

 

Wie der Abgeordnete erfahren hat, handelt es sich dabei häufig um Haustürgeschäfte oder falsche Gewinnversprechen am Telefon und um Varianten des Enkeltricks. Bei letzterem geben sich die Täter am Telefon als Verwandte, Freunde oder Bekannte aus. Mit den Worten „Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen die Betrüger ihr Opfer an und wollen dringend Geld, weil angeblich eine Notlage bestehe. So beispielsweise, dass sie sich mit dem Corona-Virus infiziert hätten und finanzielle Unterstützung zur Begleichung der Behandlungskosten oder für den Kauf von Medikamenten benötigten. Oft werden dabei Ältere oder Alleinlebende ausgewählt. „Auch in meinem eigenen Familienumfeld hat es einen solchen Anruf gegeben“, sagt Metzler und möchte für dieses Thema sensibilisieren. „Es geht hier nicht um Lausbubenstreiche“, veranschaulicht er, „es handelt sich in vielen Fällen um organisiertes Verbrechen.“ Im Bundesgebiet sorgte erst im Dezember ein Fall für Schlagzeilen, wo ein Clan mehrere Millionen Euro mit Telefonbetrug erbeutet hatte. 

 

Metzler hat das nun zum Anlass genommen, beim zuständigen Bundesinnenministerium eine entsprechende Anfrage zu stellen. Er wollte wissen wie häufig Senioren bundesweit Opfer solcher Betrugsmaschen werden. Das Ministerium antwortete, dass in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Senioren bisher nicht gesondert als Opfer von Straftaten erfasst würden. Ab dem Berichtsjahr 2020 würde allerdings der sogenannte „Enkeltrick“ als Phänomen in der PKS erfasst. Auswertungen zu dieser besonderen Betrugsform, die vorrangig ältere Menschen zum Ziel habe, könnten somit voraussichtlich ab Mitte dieses Jahres erstellt werden.

 

Zudem fragte Metzler welche Schritte bisher unternommen wurden, um Betrug beispielsweise am Telefon oder an der Haustür zu verhindern oder zu erschweren. Laut Bundesinnenministerium befasse sich das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) seit mehreren Jahren auch mit der Prävention von Betrugsmaschen, die sich gezielt gegen ältere Menschen richten. Hierzu wurden in den letzten Jahren eine Reihe von Informationsmaterialien wie Broschüren bereitgestellt und sich an Fernsehsendungen beteiligt. "Es geht den Behörden in erster Linie darum, die Bürgerinnen und Bürger auf die Gefahren aufmerksam zu machen und dafür zu sensibilisieren, wachsam zu sein", fasst Metzler die Rückmeldung zusammen. Das Ministerium hat ihm dazu eine Liste zusammengestellt, wo überall Tipps zur Vorbeugung zu erhalten sind. 

 

Diese finden sich hier:

o   Broschüre „Im Alter sicher leben“ 

o   Broschüre „Gut beraten im hohen Alter“ 

o   Informationsblatt für ältere Menschen „Falscher Polizist am Telefon“ 

o   Betrug durch falsche Polizisten 

o   Corona-Maschen der Betrüger am Telefon   

o   Vorsicht vor falschen Enkeln  

o   Nicht Jedem eine Vollmacht erteilen

o   Wenn Sie Opfer einer Straftat werden  

o   Betrugsmasche mit Gewinnversprechen  

o   Gewinnversprechen am Telefon – Legen Sie auf!