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„Immer mehr angefragt“

Stefanie Geiser überreicht Jan Metzler MdB in Alzey ein Plakat der EUTB-Beratungsstelle. Foto: Petra Ruthardt
Stefanie Geiser überreicht Jan Metzler MdB in Alzey ein Plakat der EUTB-Beratungsstelle. Foto: Petra Ruthardt

 

Gerade für Menschen mit Behinderung ist vieles im Alltag nicht einfach. Gleichzeitig muss sich eine Gesellschaft daran messen, wie sie gerade mit den schwächeren Mitgliedern umgeht. Deshalb gibt es die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB). Sie bietet Menschen, die Hilfe benötigen, ihre Dienste an. Ein Beratungsschwerpunkt ist die Teilhabe von behinderten Menschen am Arbeitsleben. Der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler, der sich seit jeher für den Zusammenhalt in der Gesellschaft stark macht, hat deshalb der EUTB Rheinhessen in der Fachstelle Alzey einen Besuch abgestattet, um über aktuelle Anliegen zu diskutieren und seine Unterstützung zu zeigen. 

 

„Die Nachfrage an Beratungen steigt, unsere Anlaufstellen werden immer häufiger genutzt!“, sagt Stefanie Geiser von EUTB in der St. Georgenstraße, ganz in der Nähe von Metzlers Bürgerbüro. Das Angebot besteht in Rheinhessen seit zwei Jahren und hat inzwischen zudem Anlaufstellen in Worms, Ingelheim und Budenheim. Metzler versprach: „Ich werde das Angebot weiter unterstützen“. Der Bundestagsabgeordnete hilft etwa beim Netzwerke knüpfen und Kontakte herstellen. Oder er springt ein, wenn für adäquate Beratungen von Klienten Informationen notwendig sind, die bei Regierungsstellen angefragt werden müssen.

Überall sei ein klarer Anstieg an Beratungen zu verzeichnen. Dies gelte auch für Worms, sagte Geiser mit Blick auf die noch recht junge Anlaufstelle im Rathaus. Stadtverwaltung, Sozialarbeiter, Sozialdezernent und Oberbürgermeister hätten sich sehr kooperativ gezeigt, lobt sie. Viel geholfen habe aber auch die Unterstützung, die Metzler bislang schon gegeben habe.

 

Geiser betont: „Wir agieren unabhängig und helfen allen, die in irgendeiner Art beeinträchtigt sind sowie deren Angehörigen und Freunden“. Die Beraterin sitzt selbst im Rollstuhl und kennt daher viele Probleme aus eigener Anschauung, „Letztlich soll unser Angebot mehr Menschen ermöglichen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen“. Dazu müssen die Betroffenen oft viele Fragen klären: Wie beantragt man einen Behindertenausweis? Welche Gesetzesänderungen gelten ab nächstem Jahr? Wie wird der Bedarf für Eingliederungshilfe ermittelt? Ein wichtiger Ansatz ist die persönliche Assistenz und das sogenannte Arbeitgebermodell. „Dabei stellen Menschen mit Assistenzbedarf ihre Helfer selbst ein“, informiert Geiser. Auch individuelle Coachings für Kunden und Assistenten sind möglich über den Träger-Verein Rhein-Main inklusiv (RMi). 

 

Auch über den Referenten-Entwurf des Reha- und Intensivpflegestärkungsgesetzes (RISG) sprach Geiser mit Metzler. „Wir sind sehr besorgt, dass hierdurch Menschen mit hohem Pflegeaufwand zwangsweise in Einrichtungen eingewiesen werden könnten“. Das Gesetz müsse dringend im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention geändert werden. „Jeder Betroffene muss seinen Aufenthaltsort selbst bestimmen können. Metzler hatte hierzu beim Ministerium in Erfahrung bringen können, dass der Referenten-Entwurf noch überarbeitet werde.

 

Die EUTB wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert. Die Beratung ist auch anonym per Telefon möglich. 

 

Öffnungszeiten der EUTB: 

  • montags von 10 bis 15 Uhr in der Kreisverwaltung Ingelheim 
  • dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr in Budenheim in der Erwin Rennstraße 15
  • mittwochs und donnerstags von 10 bis 15 Uhr in Alzey in der Sankt Georgen Straße 21
  • freitags im Rathaus im Erdgeschoss von 9 bis 11 Uhr und am ersten Freitag eines Monats von 9 bis 12 Uhr

Infos und Termine für alle vier Standorte unter Telefon 0 67 31 / 4 70 97 10, E-Mail: eutb-rheinhessen@rmi-ev.de 

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