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Wormser App fürs Ehrenamt steht kurz vor dem Start

 

Umfragen zufolge engagiert sich gut jeder Dritte in Deutschland freiwillig. Tendenz steigend. Doch die Frage: 'Wo kann ich mich in meiner Umgebung ehrenamtlich einbringen', lässt sich nicht eben mal kurz per Handy-Klick beantworten. Bislang jedenfalls. In Worms und Umgebung soll sich dies nun sehr bald ändern. Am 20. Januar schalten junge, kreative Entwickler, allesamt ehemalige Studierende der Hochschule Worms, eine ganz besondere App scharf: FlexHero. Sie soll Nutzern kostenlos zeigen, wo man ehrenamtlich aktiv werden kann. Und sie soll es möglich machen, interaktiv direkten Kontakt zu Vereinen und Institutionen herzustellen, die genau solche Leute händeringend suchen.

 

„FlexHero hat viel Potenzial!“, lobt der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler, der das Projekt schon seit gut einem Jahr beobachtet. Jüngst besuchte Metzler die jungen Erfinder wieder im Gründerzentrum der Hochschule, wo sie logistische Starthilfe erhalten, und durch das angeworbene EXIST-Gründerstipendium ein Jahr lang mietfrei ein Büro nutzen dürfen, damit sie ihre App weiterentwickeln und ihr Start-up auf den Weg bringen können. „Was nun in den nächsten Tagen regional gestartet wird, könnte von Worms aus in die ganze Welt gehen“, sagt Metzler.

 

Damian Belter, Frank Blasius und Philipp Klönhammer haben FlexHero gegründet. Von der Idee vor drei Jahren bis zum ausgetüftelten Projekt, das unter anderem sogar vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und der am Campus ansässigen GründerWerkstatt von einem hochschuleigenen Team unterstützt und gefördert wird, war es ein langer Weg. „Mittlerweile arbeiten noch vier weitere Köpfe an der App. In fünf Jahren sehen wir FlexHero als DIE Anlaufstelle für alle in Deutschland lebenden Menschen, die sich für ein Engagement interessieren“, sagt Belter.

 

Wie die App funktioniert? Das Prinzip ist einfach: Über einen Algorithmus werden Freiwillige vermittelt. In der Praxis lag bislang genau hier das Problem. Das Besondere an der App ist nun, dass sie mehr kann als einfach nur Angebote aufzuzeigen. FlexHero ermöglicht "Matchmaking" in der Freiwilligenarbeit, bringt Freiwillige und Hilfesuchende zusammen, verschafft Zugang zu einer Community von Gleichgesinnten. „Organisationen können – zwar noch nicht in der Startversion, aber in einer der nächsten Versionen – erstmals auch potenzielle Ehrenamtliche direkt kontaktieren“, erklärt Belter die Kommunikation in beide Richtungen.  Wer ehrenamtlich aktiv ist, kann sich zudem einen Nachweis über das Engagement herunterladen. Anbieter von Ehrenamts-Stellen – und nur für diese entstehen Kosten, je nachdem welche Bereiche der App sie nutzen – können ihre Angebote auch direkt über eine dazugehörige Webplattform, den Engagement-Planer, verwalten.

 

„Der Bedarf ist da!“, sagen die Macher von FlexHero. Dazu haben sie auch selbst vor Ort Feldforschung betrieben. Anbieter und Nutzer gibt es demnach viele. Im Umkreis von Worms, wo die App nun starten soll, haben die App-Entwickler jetzt schon Kontakt zu rund 25 Organisationen aufgebaut, die Projekte anbieten  möchten. Und laut einer Umfrage wollen sich allein an der Hochschule Worms mehr als 150 Studierende regelmäßig ehrenamtlich betätigen.

 

Gedacht haben die App-Erfinder auch an den Schutz vor Missbrauch ihrer Plattform, etwa durch falsche Profile. „Wir möchten die Ehrenamtlichen schützen“, versichert Belter. Sichergestellt werde dies auch durch manuelle Überprüfung der angemeldeten Organisationen. 

 

„Wir wollen durch unsere App die Menschen aus der digitalen Welt zurückführen ins reale Leben, in die Welt des Ehrenamts", sagt Damian Belter. Auch dem Thema „Digitalisierung im Ehrenamt“ will das Team mehr Gehör verschaffen und freut sich, dass Jan Metzler dabei unterstützen will.

 

Wie kommt man an die App?

 

Die App wird ab dem 20. Januar im Google Play Store und im Apple App Store herunterladbar sein. Es gibt zudem eine Webplattform www.flexhero.de, die allerdings zurzeit nur von Engagement anbietenden Organisationen genutzt werden kann.

 

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