Sanierung der Oberndörfer-Orgel in St. Johann wird mit 100.000 Euro an Bundesmitteln unterstützt
Das monatelange Warten hat ein Ende: Nachdem der Antrag zur Sanierung der Oberndörfer-Orgel der Ev. Johanniskirche St. Johann und Wolfsheim im vergangenen Jahr noch vertagt wurde, gab es nun den Zuschlag: Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat diese Woche 100.000 Euro für die Sanierung des historischen Instruments bewilligt.
Die 1793 durch den hessisch-darmstädtischen Hoforgelbauer Johannes Oberndörfer erbaute Orgel ist ein wunderschönes, allerdings mittlerweile etwas in die Jahre gekommenes Instrument. Die letzte größere Sanierungsmaßnahme wurde bereits 1967 in Auftrag gegeben. Mittlerweile bedarf es aber einer umfassenden Restaurierung.
Gerade Orgelsanierungen sind allerdings sehr kostenintensiv, sodass die Kirchengemeinde um Pfarrer Eric Kalbhenn einen Mittelbedarf von rund 200.000 Euro veranschlagt hatte. Die Hälfte wurde bereits selbst über Eigenmittel, Spenden sowie Mittel der Landeskirche zusammengetragen. Der Bund sollte nun die noch fehlenden 100.000 Euro beisteuern. Die Gemeinde hatte sich deshalb mit der Bitte um Unterstützung in Berlin an den Bundestagsabgeordneten des Wahlkreises Jan Metzler gewandt. Dieses Anliegen nahm Metzler gerne an. Bereits in den Vorjahren war es geglückt, Fördermittel für andere Orgeln in Rheinhessen zu ergattern.
Ganz reibungslos ging es nicht und die Gemeinde wurde zunächst auf eine Geduldsprobe gestellt. Denn der Antrag für die Sanierung der Orgel wurde bereits im letzten Jahr im Rahmen des Denkmalschutzsonderprogramms 7 des Bundes gestellt. Das Programm war jedoch mit 30 Millionen Euro mehrfach überzeichnet, weshalb der Zuschlag zunächst ausblieb. Allerdings hatten die Haushaltspolitiker des Bundestages Metzler signalisiert, dass der Antrag der Kirchengemeinde überzeugt hatte und dieser deshalb mitgenommen wurde für die Auswahl im Folgeprogramm 2019. Danach hieß es erst einmal über mehrere Monate: „Daumen drücken“. Am Mittwoch kam nun die positive Nachricht aus dem Haushaltsausschuss: Im 2019er Denkmalschutzsonderprogramm 8 wurde der Antrag bewilligt.
Nach dieser Zitterpartie war die Nachricht, dass St. Johann und Wolfsheim den Zuschlag erhalten, umso schöner. „Ein klangliches und kulturelles Highlight für Rheinhessen kann wiederbelebt werden“, freut sich Pfarrer Kalbhenn über diese Zusage.
Möglich war dieser Erfolg aber nur durch einen überzeugenden Fördermittelantrag und eine enge Abstimmung mit der Landesdenkmalpflege in Mainz. „Gerade letztere muss das Konzept der Sanierungsmaßnahme positiv begutachten, erst dann zieht der Bund eine Kofinanzierung in Betracht“, lobt Metzler die hervorragende Vorarbeit der Kirchengemeinde.
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