WORMS. In Worms liegt die Corona-Inzidenz nach wie vor über 100 – weit über Landes- und Bundesschnitt. Der Lockdown in der Nibelungenstadt geht in die Verlängerung, während im Umland bereits wieder geöffnet wird. Der Handel leidet und eine Lösung muss her. Deshalb fordert Jan Metzler nun schnelle Hilfe von Rheinland-Pfalz: die Einrichtung einer Schwerpunktimpfung.
Insbesondere der Handel in Worms macht seinem Ärger über den verlängerten Lockdown Luft – völlig zurecht: Bundesweit liegt die Inzidenz inzwischen unter 50 pro 100.000 Einwohner, in Rheinland-Pfalz bei rund 45. In Worms dagegen steht man noch bei 106 (Stand: 26.5.). Auch hier ist die Tendenz zwar ebenfalls deutlich fallend, die Zahl aber eben noch viel höher als anderswo. In Rheinhessen ist das Gefälle besonders deutlich: über 100 in Worms einerseits und unter 40 im Landkreis Alzey-Worms andererseits. Während also ringsherum bereits wieder unter Auflagen geöffnet wird, geht die Leidenszeit des Einzelhandels am Rhein in die Verlängerung.
Kritik an der Bundesnotbremse wird laut: zu pauschal, zu unflexibel. Gleichwohl zeigt diese in den letzten Wochen als eine der Maßnahmen deutliche Wirkung – sowohl was Infektionen als auch was schwere Krankheitsverläufe betrifft.
Metzler versteht die Rufe nach Aufweichung der Restriktionen: „Eine schnelle Lösung ist dies aber nicht, weil das Bundesgesetz in Abstimmung von Bundesrat und Bundestag nicht kurzfristig geändert werden wird. Es muss aber eine baldige Lösung her, um schnellstmöglich wieder öffnen zu können und so dem Handel zu helfen.“
Und diese Lösung gibt es in der Bundesimpfverordnung: Über eine Schwerpunktimpfung, deren Einrichtung das Land Rheinland-Pfalz beschließen muss, könnte schnell und unkompliziert die Impfquote deutlich erhöht, und damit nachgelagert die Infektionszahlen deutlich gedrückt werden.
Das bestätigte der Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart aus dem Bundesministerium für Gesundheit dem Wormser Abgeordneten in einem heute kurzfristig anberaumten Telefontermin. Demnach haben alle Bundesländer jede Woche feste Kontingente an Impfstoffen. Aus diesen Kontingenten können sie ausgewiesene Hotspot-Gebiete im Schwerpunkt gezielt bedienen. Mehrere Bundesländer machen von dieser Vorgehensweise bereits sehr erfolgreich Gebrauch. Bei den sogenannten Schwerpunktimpfungen geht es meist deutlich schneller und unkomplizierter: ohne Termin, auch reicht oft der Personalausweis aus, um nachzuweisen, dass man berechtigt ist.
„Genau diese Schwerpunktimpfung müsse jetzt dringend und ohne weitere Verzögerung für Worms her,“ fordert Metzler mit Nachdruck „Nur über schnelleres Impfen werden wir auch schneller wieder öffnen können.“
Die CDU-Stadtratsfraktion und ihr Vorsitzender Dr. Klaus Karlin unterstützen Metzlers Forderung umfänglich.