Viel Anerkennung hat der Bundestagsabgeordnete Jan Metzler jüngst von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erfahren bei einer Veranstaltung in Saulheim. Spahn sagte, er kenne Metzler nun schon acht Jahre. Vom ersten Tag an habe er ihn als Kollegen schätzen gelernt, der herzlich sei, auf die Menschen zugehe und verlässlich sei. Und mit Blick auf Metzlers politische Arbeit im Bundestag und Wahlkreis sagte der Minister: „Ich würde mir wünschen, wenn Du das die nächsten vier Jahre weitermachen kannst!“. Er unterstütze Metzler „gerne und ausdrücklich“. Dieser konnte zahlreiche lokale Persönlichkeiten auch aus Politik und Wirtschaft begrüßen, die sich alle Corona-konform im Ritter-Hundt-Zentrum eingefunden hatten. Der Wörrstädter VG-Chef Markus Conrad lobte Metzler ebenfalls als einen Kümmerer vor Ort, auf den er sich seit 20 Jahren an jedem einzelnen Tag zu 150 Prozent verlassen könne. Ortsbürgermeister Martin Fölix sah dies ganz ähnlich und richtete als Hausherr den Fokus zudem auf die Stärken Saulheims.
„Wir impfen uns gerade in die Freiheit zurück“, lautete Spahns Botschaft in der Diskussion, die Metzler moderierte. Corona sei die schwerste Krise der Bundesrepublik. Gerade deshalb sei es so
beachtlich, was alles geleistet worden sei. Trotz aller Härten, die für alle belastend gewesen seien, lautete Spahns Fazit: „Wir sind in allem ganz gut durchgekommen, auch im Vergleich mit
anderen Ländern in Europa und in der Welt.“ Die Anzahl der Todesfälle sei in Deutschland relativ gering und es gebe wenig Long-Covid-Syndrom. Das Gesundheitssystem habe sich als robust und
leistungsfähig erwiesen. „Wir haben sogar aus fast allen Nachbarländern Patienten aufgenommen.“ Wirtschaftlich stehe man fast schon wieder auf Vorkrisen-Niveau, auch wenn es noch Branchen gebe,
die es schwer haben. Gute Regelungen, Wirtschaftshilfe, Kurzarbeitergeld – all dies habe Unternehmen geholfen und habe Arbeitsplätze erhalten. In der Bundesrepublik hätten die Menschen
Unterstützung erfahren, um die sie viele aus anderen Ländern beneideten. Das Festhalten an der „Schwarzen Null“ im Haushalt in den guten Jahren habe es möglich gemacht, Geld zusammen zu halten,
um nun in schweren Zeiten Rücklagen zu haben. „Manchmal würde ich mir wünschen, dass wir da ein bisschen mehr Bewältigungsstolz entwickeln: Das haben wir geschafft, in dieser schwersten Phase des
Landes!“, sagte Spahn. Deutschland habe viel geleistet in der Pandemie, etwa bei der Impfstoff-Entwicklung oder dem erstem Corona-Test. Dass ein Impfstoff schon während der Pandemie vorhanden
ist, habe es auf der Welt noch nicht gegeben. Noch dazu sei es „Impfstoff made in Deutschland“, wie er mit Blick auf die mRNA Technologie sagte, die hier erforscht und erfunden worden ist. Fast
40000 Leben seien bis jetzt schon in Deutschland gerettet worden.
Gleichwohl warnte der Minister, mit Blick auf die vierte Welle und der besonders ansteckenden Delta Variante: „Wir sind noch nicht durch!“ Allerdings gebe es diesmal zwei wichtige Instrumente: Testen und Impfen. „Impfen ist dabei der entscheidende Unterschied“, betonte er. Drei von vier Erwachsenen seien inzwischen geimpft. Diese könnten sicher sein, dass es für sie keine weiteren Ausgangssperren oder Beschränkungen gebe. „Das ist ein enormer Schritt nach vorne!“ Impfen sei zwar eine persönliche Entscheidung – allerdings eine mit Folgen für alle anderen. Hier zeige sich: Freiheit und Verantwortung gehörten zusammen. „Wie gut, wie sicher wir durch Herbst und Winter kommen als Gemeinschaft, hat etwas damit zu tun, wie viele sich impfen lassen.“
Impfen sei eine der größten Errungenschaften der Menschheit, sagte er, auch mit Blick auf bereits ausgerottete schwere Krankheiten. Wer noch zögere, dem hielt er vor Augen: „Diese Delta-Variante ist so: wenn Sie sich nicht die nächsten ein oder zwei Jahre einschließen zu Hause, werden Sie sich infizieren. Sie haben jetzt eine Entscheidung zu treffen: Möchten Sie sich infizieren mit Schutz oder sich schützen vor der Infektion, oder möchten Sie ungeschützt auf das Virus treffen.“ Sein Appell: „Machen Sie mit!“
Die Pandemie habe wie in einem Brennglas gezeigt, „wo wir stark sind“ – etwa beim Zusammenhalt, im Gesundheitssystem und bei Forschungsleistungen. Sie habe aber auch offengelegt, „wo wir noch nicht gut genug sind“, etwa bei der Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung. Gleichwohl habe sich schon viel getan. Beispiel: Digitaler Impfpass. Über diesen war im März entschieden worden und im Juni hatten ihn schon 40 Millionen Menschen auf dem Handy, bei aller Datensicherheit und Gründlichkeit. „Die Pandemie hat auch gezeigt: Es geht!“
Auf Fragen ging Spahn ausführlich ein. Einen Seitenhieb gab es in Richtung Grüne: „Zersplittern wir in Identitäten, oder sind wir eine Gemeinschaft, wo alle mitmachen können, die wollen?“, fragte
er mit Blick auf den „grünen ideologischer Irrgarten“. Innovationen seien nötig, statt Verbote. Und beim Grünen-Wahlprogramm, das den Titel trägt „Alles drin“, warnte er: Dann müsse man auch mit
allem rechnen. Vielmehr komme es doch auf die richtige Mischung an aus Stabilität und Erneuerung. Dem hielt er das CDU-Programm entgegen: „Wir wollen dem Wandel Sicherheit geben!“
Umbruch und Veränderung stünden bevor. „Diesmal geht’s um alles!“, fasste Spahn zusammen. Politiker sagten dies zwar gern vor jeder Wahl, wie Spahn einräumte. „Nur: diesmal stimmt’s!“ Denn es gehe um die Frage: Wie geht Deutschland raus aus dieser Pandemie in die 20er Jahre? Dass der amtierende Kanzler beziehungsweise die amtierende Kanzlerin nicht mehr antrete, habe es bisher in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben. Es stehe ein Modernisierungsjahrzehnt bevor, geprägt von neuen Technologien. „Hier müssen wir gemeinsam definieren: wo wollen wir Weltliga spielen?“
Und noch ein Fazit zog der Minister, das Saulheimer und Rheinhessen freuen dürfte: Dies sei von den rund 80 Wahlkampf-Veranstaltungen, die er bis zur Bundestagswahl absolviere, nicht nur eine der
ersten, sondern auch „mit Sicherheit einer der schönsten“.